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NO NEW CLOTHES FOR NEWBORNS
Babys wechseln in den ersten zwei Lebensjahren mindestens sieben Mal ihre Kleidergröße. Das ist nicht nur für Eltern eine große finanzielle Belastung, sondern auch für die Umwelt sehr schädlich, denn nur 17 Prozent der Kleidung in Österreich wird recycelt. Dieses Problem haben die beiden Gründer des nachhaltigen Start-ups NEWORN, Caroline Schober und Ole Kramer, mit ihrer App aufgegriffen, auf welcher Second Hand Baby- und Kleinkindbekleidung einfach und nachhaltig ge- und verkauft werden kann.
In Österreich landen jährlich rund 221.800 Tonnen Textilabfälle im Müll - damit ist die Bekleidungsindustrie einer der größten Umweltverschmutzer überhaupt. Dieses Problem haben die Gründer als Ansatz genutzt, um das Leben von Eltern ein klein wenig nachhaltiger zu gestalten. Die App von NEWORN, welche diesen September launchen wird, bietet einen Onlinemarktplatz für Second Hand Kleinkindbekleidung, doch NEWORN geht noch einen Schritt weiter: Durch das Treuepunktsystem werden bei jedem Verkauf Punkte gutgeschrieben, welche in weiterer Folge bei den ebenfalls nachhaltigen Partnern, wie Alpengummi und Pure Skin Food, eingelöst werden können. Auch soll es als Extra-Feature möglich sein, Geld direkt an wohltätige Organisationen zu spenden, weshalb in naher Zukunft auch ein gemeinsames Projekt mit BaBäm!, dem Onlineshop für Second Hand Mode des SOS Kinderdorfes, geplant ist. Dieses Konzept stellt den Gedanken eines Kreislaufes in den Vordergrund, der es ermöglicht, alte Ressourcen wiederzuverwenden und neue einzusparen. Denn laut Gründerin Caroline Schober könne es heutzutage kein Unternehmen mehr geben, welches nicht auf diese Art von grüner Kreislaufwirtschaft setzt.
Doch nicht alle Kunden können durch den Aspekt des Umweltschutzes abgeholt werden: “Natürlich geht es vielen Kunden auch einfach darum, die Kinderklamotten, die sich im Keller stapeln, einfach und schnell loszuwerden”, so die Gründerin. In Zeiten der Inflation würde auch eine Rolle spielen, getragene Kleidung zu Geld zu machen.
Die Gründung des Green-Business stellte sich beinahe erstaunlich einfach dar: “Nachdem wir mit unserem Konzept auf eine klare Nische abzielen, war unsere Zielgruppe gleich zu Beginn klar definiert und darauf haben wir dann aufgebaut”. Schober und Kramer konnten bereits einiges an Erfahrung aus dem gemeinsamen Masterstudium, International Business in Barcelona, für ihr Start-up mitbringen und ein weiterer großer Meilenstein im Prozess des Aufbaus war die rechtliche und unternehmerische Unterstützung der Rechtsanwaltskanzlei DORDA. Endgültig gegründet wurde dann dieses Frühjahr mit den Investitionen eines Business Angels, der das Geschäftsmodell von Anfang an begleitete.
Momentan bewältigen die beiden Gründer den Großteil der täglichen Arbeit zu zweit oder haben Aufgabenfelder im Bereich Marketing und Informatik ausgelagert an externe Unternehmen. Immer wieder erhält NEWORN auch Unterstützung von Studenten, die sich an nachhaltigen Projekten beteiligen wollen.
Bei der Frage, wo es NEWORN in Zukunft hintreiben wird, schmunzelt Caroline Schober und meint, dass diese ihre Lieblingsfrage sei. Nach dem Launch der App im September soll es nämlich erst so richtig losgehen: Vorerst steht die Expansion in ganz Österreich im Vordergrund, danach will man NEWORN in Deutschland etablieren. Man habe aber auch Größeres ins Auge gefasst, denn die Erschließung von Märkten in Europa, wie beispielsweise in den Niederlanden, sei nicht ausgeschlossen.
Text: Elena Kappel